Griechenland
In Alexandroupolis finde ich einen windgeschützten Platz und bleibe über Nacht.
Am nächsten Morgen ist der Himmel blau, nur eine eiskalte Bise hält mich davon ab die kurzen Hosen an zu ziehen:):):) Als ich wieder in voller Wintermontur bezahlen will, schaut mich der Platzwart an als wenn ich ein Wesen von einem anderen Stern wäre!!!! Er sitzt aber in einem geheizten Büro mit Jacke und Schal. Ihm eine Erklärung abzugeben ist mir zu mühsam, griechisch kann ich jetzt wirklich nur sehr, sehr wenig!!
Die Fahrt nach Thessaloniki ist angenehm, mit schöner Aussicht aufs Meer. Hier muss ich auswählen, Süden oder Westen. Bevor ich mich entscheiden kann, bin ich schon auf der Strasse in Süden. Auch gut!!!
Die Griechen lassen sich die Autobahn teuer bezahlen. Ich habe bald das Gefühl, dass nach jeden 50 Km wieder eine Mautstelle erscheint.
Die Sonne scheint und wieder wird es wärmer! Bei Volos in Kato Gatzea, einem sehr kleinen Fischerort bleibe ich für 3 Nächte. Es ist ruhig (Saisonende), am Tag wird es angenehm warm, und ich habe einen Platz direkt am Strand mit tollen Sonnenunztergängen.
2 Tage mache ich fast nichts!! Am Strand frühstücken, barfuss am Strand spazieren, am Strand liegen. ( in Shorts, es ist wieder wärmer) Einige, zu denen gehöre ich nicht, schwimmen im Meer. Griechischer Kaffee trinken im kleinen Fischerdorf, so vergeht auch der Tag.
Bevor ich nach Delphi fahre mache ich einen Ausflug nach Makrinitsa. Im Pilion hat es viele kleine Bergdörfer und dieses wird als Perle unter ihnen beschrieben. Hoch über Volos liegt es und ist wirklich traumhaft schön.
Die Strasse nach Delphi
Ein ganzes Tal, ehemals heiliges Tal, Olivenbäume. Von der Höhe sieht es aus wie ein silbrig schimmernder Teppich.
Meine Aussicht
In der Griechischen Antike galt Delphi als Mittelpunkt der Welt. Hier befinden sich die Ausgrabungen des antiken Apollon Heiligtums. Der Reichtum und Ruhm verdankt Delphi seinem Orakel. Gott Apollo sprach zu den Menschen durch eine in Trance stehende Frau als Medium.
Das Museum ist sehenswert
und die Ausgrabungen in einer landschaftlich sehr schönen Gegend. Sie gelten als die schönsten Griechenlands.
Ein Meer von Olivenbäume
3. November
Heute besuche ich das Kloster Hosios Loukas. Von Delphi fahre ich über den Winterkurort Arahova nach Stirio, am Talende liegt dieses Kloster in Mitte (wie könnte es auch anders sein) von Oliven. Im Innenhof stehen uralte Bäume und ich habe das Gefühl die Zeit steht still.
Wie ich zurück zum Auto komme, traue ich meinen Augen nicht. Der Landi steht verkehrt rum und jemand sitzt darin!!!
Beim zweiten Mal hinsehen, bemerke ich zwei grüne Landrover!
Theodorakis, fährt schon seit Jahren Landrover, hat mich (der Landrover) in Stirio vorbeifahren sehen und ist mir gefolgt! Er ladet mich ein zu Hause zu einem Kaffee und zeigt mir noch seinen älteren Landrover.
Auf dem Campingplatz lerne ich ein französisches älteres Ehepaar kennen. Sie sind sehr an meinem Landi interessiert, denn früher haben sie viele und lange Reisen in Afrika und Südamerika mit einem Landrover gemacht. Jetzt reisen sie etwas luxuriöser!!
„Aber vielleicht kaufen wir wieder einen!“ sagt mir der Mann. „Trotz all den kleinen Mängel, das gehört dazu. Das ist Landrover!“ Das meine ich auch!
8. November
Ich bin immer noch in Delphi und werde voraussichtlich noch eine Zeit lang in Griechenland bleiben!!
Das Wetter in der Schweiz macht mich gar nicht an!!!! Sorry für alle die in der Schweiz sind:)
Ich grüsse euch alle
17. November
Ich war 14 Tage in Delphi! Habe geruht, gelesen, spaziert, gekocht, Landi innen geputzt, geredet, einige kleine Ausflüge gemacht und mich über die Landschaft gefreut. Seit Beginn meiner Reise bin ich 30'000 Km gefahren und habe erst in Delphi bemerkt, dass ich einfach etwas Ruhe brauche.
Umgebung von Delphi
Nicole, Bernard und ihr Hund Fidji.Heute reisen sie bequemer. Sie sind schon kreuz und quer, 30 mal, mitunter auch mit Landrover, durch Afrika gereist.
Und ein bisschen ein grösseres Fahrzeug als der Landrover:) Elke und Horst möchten nächstes Jahr nach Afrika
….aber jetzt habe ich genug geruht!!! Auf nach Olympia! Regen, Hagel, Sonne, alles habe ich heute gesehen.
Über den Golf von Korinth nehme ich die Fähre, welche halb so teuer ist wie der Brückenzoll und von welcher aus man die bildschöne Brücke fotografieren könne, laut Reiseführer. Dummerweise bin ich auf der Fähre so eingeklemmt, dass ich nicht einmal aussteigen kann! Zum Glück hatte ich vorher schon ein Bild gemacht!
Olympia 18.11
Hier sind seit dem Jahre 776 v. Chr. Ist die Geschichte der Olympischen Spiele nachweisbar. Nur freie männliche Griechen, und in römischer Zeit dann auch Römer durften teilnehmen. Der Sieger erhielt einen Ölzweig und wurde in seiner Heimatstadt mit Ehren überhäuft. (Fast wie heute!) Ausgetragen wurde die Spiele zu Ehren von Zeus. Als die heidnischen Kulten 395 n. Chr. verboten wurden, war das das Aus für die Olympischen Wettkämpfe. Erst 1896 wurden sie mit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen wieder zum Leben erweckt.
Hier wurde das Olympische Feuer angezündet. Im Hintergrund der Tempel der Hera
Die Palästra in der die Ringkämpfe ausgetragen wurden
Der Zeus-Tempel mit mächtigen herumliegenden Säulenteile. Im Inneren stand eines der sieben antiken Weltwunder. Eine 14 m hohe Statue von Zeus aus Gold, Silber, Elfenbein und Edelsteinen.
Eingang zum Stadion und das Stadion. Es bot auf Erdwällen 40'000 männlichen Zuschauern Platz.
Im archäologischen Museum
Marmorskulpturen aus den Giebelfelder des Zeus-Tempels. Kampf zwischen Lapithen und Kentauren
Vorbereitungen zum Wagenrennen zwischen den mythischen Helden Pelops und Oinomaos.
Die Olympische Stätte gefällt mir gut. Ich kann mir lebhaft vorstellen wie die Athleten mit ihren Sandalen über diese Wege liefen!! Auch das archäologische Museum finde ich sehenswert.
Aber die Schönheit von Delphi, mit dieser grandiosen Aussicht über das Tal, kann Olympia nicht übertreffen. Das ist meine ganz persönliche Ansicht:)
Am Nachmittag fahre ich wieder nordwärts nach Glifa, der Insel Zakynthos gegenüber und bleibe hier für eine Nacht, und was für eine Nacht.
Im Auto sind mindestens, und das ist nicht übertrieben, 40 Mücken. Nach längerem um mich schlagen versuche ich zu schlafen. Bei jedem sssssssssss an meinem Ohr bin ich hell wach. Stirnlampe an, Mückenkontrolle, einige Schläge, schlafen. ssssssssss und wieder das gleiche. Trotz meinen Bemühungen habe ich am Morgen eine Gesichtshälfte voller Stiche. Der Rest des Körpers war wohlweislich bis zum Kinn im Schlafsack versorgt, was natürlich zu einigen Schweissausbrüchen führte:)
Zakynthos 19.11
Da ich jetzt schon so nahe der Insel Zakynthos bin (dieser Name gefällt mir) nehme ich die Gelegenheit war schnell rüber zu fahren. Mit der Fähre ca. eine Stunde. Leider sind alle Campingplätze geschlossen und somit die Angaben in den Camperführer falsch. Das macht mich gerade ein bisschen „putzig“, und ich wollte noch am gleichen Abend wieder zurück aufs Festland. Nach kurzer Zeit und klarem Überlegen, nehme ich mir ein Hotelzimmer mit Blick auf den Hafen und bin wieder vollstens zufrieden.
Die Insel Zakynthos, denke ich mir, werde ich schnell umrunden bevor die Fähre um 14.45 Uhr abfährt. Denkste!!!! Das ist gar nicht so einfach, denn es führt keine Strasse der Küste entlang herum.
Aber wenigstens finde ich einen schönen Platz mit toller Aussicht auf das Städtchen Zakynthos.
und der Preis eines Capuccinos ist auch ganz toll. Natürlich habe ich vorher nicht nachgefragt. 4.- Euro, die Tasse ist nicht mal voll und der Kaffee schon lau. Da hört der Spass sogar bei mir auf! Es ist klar: ich fahre heute wieder aufs Festland!
Auch hier ist die Olivenernte voll im Gang. So viele Olivenbäume wie hier in Griechenland habe ich wirklich noch nirgendwo gesehen.
Verschiedene Passagiere auf der Fähre
Ich schicke euch noch ein paar Blumengrüsse aus Glifa
Heimreise 23. November
Mit gemischten Gefühlen fahre ich nach Hause. Diese sieben Monate sind unheimlich schnell vorbei gegangen. Ich habe so viel Interessantes, Schönes erlebt und viele liebe Menschen kennen gelernt.
In Patras nehme ich die Fähre nach Ancona, wobei der Seegang mir leichte Sorgen macht.
Zum Glück habe ich noch meine Reisetabletten aus Kasachstan und werde sicher eine, wenn nicht zwei, prophylaktisch nehmen.
Im Gegensatz zu Azerbaijan habe ich dieses Mal eine schöne Kajüte mit WC und sogar Dusche für mich alleine.
Die Überfahrt zieht sich in die Länge obwohl der Seegang sich eher beruhigt hat. Bei der vorausgesagten Ankunftszeit: nirgendwo Land in Sicht! Ich frage mich schon, ob der Kapitän nicht etwa im „Spinätsch“ herumfährt und ob ich ihm mein GPS auslehnen soll:)
Mit zwei Stunden Verspätung kommen wir in Ancona an und hier erlebe ich noch eine Aufregung. Ich kann meinen Landi nicht mehr finden. Beim Zwischen stopp in Igoumenitsa (da habe ich geschlafen), wurde die Fähre mit Lastwagen gefüllt. Ich kann mich nicht mehr an die Ebene erinnern, auf welcher ich parkiert habe!!!!! Jetzt beginnt ein treppauf und treppab. Ich habe heiß, da ich natürlich schon meine Winterausrüstung angezogen habe. Zwischen den Lastwagen mit laufenden Motoren, muss ich mich vorbei schlängeln und nach längerem sehe ich ihn stehen. Ich hätte mich gar nicht so beeilen müssen, denn es vergeht noch eine halbe Stunde bis ich herausfahren kann.
Die letzte Nacht meiner Reise verbringe ich in San Marino, in dieser kleinen Enklave, bei eiskalten Temperaturen auf dem Campingplatz. Zum grossen Glück funktioniert meine Standheizung und mit ihrem angenehmen surren schlafe ich ein.
Wieder zu Hause, 25. November
Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Wunderschöne Winterstimmung, schneefreie Fahrbahn. Kurz vor Sonnenuntergang komme ich in Klosters an und werde von meiner Familie ganz lieb empfangen. Es ist schön wieder zu Hause zu sein!
Zur Feier meiner Ankunft schneit es am Freitag und ich kann schon wieder Schnee räumen!!
Am Wochenende kommt meine ganze Familie nach Klosters um das Wiedersehen zu feiern. Es fühlt sich unheimlich gut an sie um mich herum zu haben.
Das Tolle am nach Hause kommen ist die Familie und alle Freunde wieder zu sehen und weit hinten im Hinterkopf schon wieder ein nächstes Abenteuer zu planen:):):)
Die dicke Dame kommt bestimmt wieder einmal durch den Vorhang und singt eine neue Oper!
Danke allen die meine Reise mitverfolgt haben und gedanklich mit mir gereist sind! Ich hoffe, dass es für die Eine oder den Andern einen Anstoss ist um auch diese wunderschönen Länder zu bereisen.
An Wilhelm und Ingi
Ja, klar erinnere ich mich an euch. Camping Elena in Igoumenitsa. Leider hast Du vergessen Deine Mail Adresse an zu geben.
Lieber Gruss aus der Schweiz
Christiane