Kenia durchfahren wir und schlafen nur eine Nacht in Kisumu, auch am Victoriasee. Der Zöllner wollte uns zwar kein Transitvisum geben, da wir ja campen!! Ich konnte ihn überzeugen, dass wir doch eine Nacht schlafen müssen und Campingcars haben!!!!! Wir bekommen das Transitvisum für 20.-$



Uganda am Zoll ein Towubahowu. Schon vor dem Zoll rennen uns Agenten nach und bieten ihre Hilfe für den Grenzübergang an. Sie reissen sich förmlich um uns! Schlussendlich haben wir alles selber gefunden. Für Visum 100.-$, für Strassenbenützung 20.-$ und für Comessa, (Versicherung) 80.-$. Nach 2 ½ Std. sind wir in Uganda.


Wie in Kenia ist es grün, verschiedene Laubbäume, Sträuche und überall Menschen. Wir sind nie alleine. Kaum eine Chance für ein Pipihalt. Überall Hütten, versteckt in den Bäumen, Dörfer, Fussgänger die der Strasse entlang laufen, Velofahrer, und viele Kleinbusse die wie Irre fahren. Nach den Tagen in den Parks werde ich halb „trümmlig“!! Die Männer transportieren riesige Waren mit Velos oder Motorräder. Einer sah ich sogar mit einem 2er Sofa hinten auf dem Gepäckträger. Frauen und Kinder tragen die Waren meistens auf dem Kopf.



Bei Jinji fahren wir nach Bujangali ins River Camp. Kaum angekommen giesst es wie aus Kübeln.

Die rote Erde erscheint noch dunkler und es riecht gut nach Sommerregen.

Schöne Aussicht auf den Nil. Hier ist der Austritt des Nils aus dem Victoriasee, die eigentliche Nilquelle „source of the Nil“.



Einfahrt in Kampala. Sturzartige Regenfälle, Stau, irre Bus- und Mofafahrer. Polizisten, die den Verkehr regeln, sind wie Marionetten im Nirgendwo!!!

Bea findet das Backpacker Camp fast auf Anhieb. Schöner Platz in dieser chaotischen Stadt.


Unser erster Ausflug in die Stadt führt uns nach kurzer Zeit auf den Polizeiposten.

Wir mischen uns unters Volk und starten mit einem Publictaxibus ins Centrum. Mir wird der dritte Platz in der Front zugewiesen. Während der Fahrt ist der Kassierer hinter mir sehr besorgt, dass ich nicht rausfalle und instruiert mich, ich weiss nicht was, er zeigt auf die lotterige Türe, zieht am Sicherheitsgurt und sagt immer wieder pull, pull, pull. Währenddessen wird Bea mit einem verlorenen Coin, von ihrem Sitznachbar, bedrängt/abgelenkt. Sie hebt die Beine und sagt: ich sehe nichts, such selber!!

Nach 3 Strassenecken werden wir aus dem Taxibus komplementiert, wir sollen den nächsten Bus nehmen, der uns an unser Ziel führen wird. (stimmte natürlich nicht!)

Eine Frau macht uns darauf aufmerksam, dass es sicherer ist ein normales Taxi zu nehmen. Bei der Bezahlung, bemerke ich, dass meine Geldbörse mit Visakarte und Bargeld weg ist. Schande!! Ich bin auf eine Trickdiebbande reingefallen.

Wie immer erledigt meine allerbeste Corina in Klosters, die sofortige Visasperrung. Danke!

Auf dem heruntergekommenen(fotografieren verboten) Polizeiposten wird alles aufgenommen und uns erklärt, dass dies gang und gäbe sei hier in Kampala. Etliche Polizisten entschuldigen sich im Namen ihres Landes für diesen Vorfall.

Noch einen Stempel vom Polizeichef und wir werden mit Escorte, Sargent Marta, entlassen. Erstaunlicherweise wurde sie angewiesen uns den ganzen Tag zu begleiten. Sie hält den Verkehr auf wenn wir die Strasse überqueren wollen. Sie lacht viel und kennt die halbe Stadt, erzählt uns aber Greuelmärchen von entführten, ausgeraubten und getöteten.

Das Durchschnittseinkommen 100.-$ pro Monat. Im Supermarkt ermutigen wir Marta auch zuzugreifen. Zögerlich nimmt sie Milch, Zucker, Öl, Brot und Seife. Es macht uns Freude ihr so unsere Dankbarkeit zu zeigen.

Wir sind froh, dass nicht mehr passiert ist.

Wir haben genug und Morgen fahren wir weiter, aufs Land. 

Dachten wir!!!! 


Eigentlich wollten wir heute weiter in Norden fahren. Wir mussten uns umentscheiden. Seit einiger Zeit hört Bea ein Geräusch hinten, unter ihrem Auto. Es ist ein verschlissener Stossdämpfergummi.

Wir haben etliche Stossdämpfergummis mit, aber eben diese Grösse nicht!

John, der Chef vom Camp lässt einen fliegenden Mechaniker kommen. Er repariert vor Ort. Super!! so müssen wir nicht in die Stadt fahren. Mit dem Motorrad werden Ersatzteile geholt, und Bearbeitungen gemacht, da ja in Kampala mit dem Auto kein Durchkommen ist.

Auch schaut er unter meinem Auto. Hier sind, zwar nicht die Stossdämpfer-, aber andere Gummis zu ersetzen. 2 Mechaniker arbeiten den ganzen Tag, ruhig und sauber. Fairer Preis!! Wir sind sehr zufrieden, sie sind es auch!


Wir kochen uns leckere Sachen und ruhen aus!


Für Reisende mit eigenem Auto, die keine Lust haben in die Stadt zu fahren, und einen guten Mechaniker brauchen, der an jeden beliebigen Ort in Umgebung Kampala kommt, hier die Adresse:


Martin David Ssali


Tel. +256 (0) 77 246 88 22


sacidd90@yahoo.com



Wir sind froh aus Kampala raus zu sein und fahren westwärts.

Ca. 50 km vor Fort Portal versöhne ich mich wieder mit Uganda. Es ist eine wunderschöne Gegend. Kilometerlange Bananen- und Teeplantagen. Einige Bäume sehen aus wie Broccoli! :D:D Gepflegte Dörfer, Häuser sogar mit Rasen!! Kein Abfall am Strassenrand!

Mein Fenster, Fahrerseite, ist blockiert, kann es nicht mehr schliessen!! Zum Glück ist es warm und nicht staubig!!

18 km von Fort Portal, ein reizendes Städtchen, liegt „Kluges Guesthouse“! Wirklich wunderschöne Anlage, welche Herr Kluge mit seiner Frau aufgebaut hat. Rasen wie Teppich, wir sinken regelrecht ein. Viele Blumen, Sträucher, Bananenbäume und einen grossen Gemüsegarten.

Hier treffen wir Fred aus Fort Portal. Er repariert mir mein Fenster. Das Glas war aus der Führerschiene gehüpft. Kein Wunder! von diesen Rüttelpisten! Ich gebe ihm ein CH- Taschenmesser und Geschenke für seine drei Kinder.

 


Wayne aus Südafrika kommt soeben von einem 5-Tages Trekking in den Bergen und hat auf dem Mount Margerita 5000 und etwas m.ü.M. einen Blizzard erlebt. Das war das dritte Mal, dass er Schnee sah!

Er war im Queen Elisabeth Park, den wollten wir heute besuchen. Sein Video hat uns aber die Lust genommen. Hunderte Tsetsefliegen folgen seinem fahrenden Auto. Ein Stich von dieser Fliege soll höllisch weh tun und kann die Schlafkrankheit übertragen.

Kurz entschieden: wir fahren durch und sparen uns je rund 190.-$ Eintritt. Kurz vor dem Park überqueren wir zum 3. Mal den Equator. Die Hauptstrasse fährt durch den Park, ist aber eher eine Löcherstrasse und zum Glück keine Tsetsefliegen!

Bis nach Rukunjiri ist es eine schöne, hügelige Landschaft und überall Häuser.

Im Rikunjiri Inn können wir auf dem bewachten Parkplatz übernachten.


 


Eine fantastische Fahrt durch Kebisoni, Kisizi Falls, Kangondo bis Kabale. Meistens Naturstrasse.

Schliesslich sind wir am Lake Bunyonyi!



Hier gefällt es uns im Overland Camp und wir bleiben 2 Nächte und lassen unsere Seele baumeln.

Ein Guide, Deo, erzählt mir eine ähnliche Geschichte von Dieben in Kampala, die ich erlebt habe. Er hatte sein Geld in der Beintasche und wurde bedrängt den Aussenrückspiegel zu richten. Mit einer Hand hat er aber sein Geldbeutel gehalten. Kurzerhand wurde er auch aufgefordert den Taxibus zu verlassen und ein anderes zu nehmen. Er hat ihnen beim aussteigen noch zugerufen: ich weiss dass ihr Diebe seid!!!!

Am Abend bringt er uns 2 Stück Bananenschoggicake, den er für seine Gäste gebacken hat. Wunderbar!!

 


Wir wollen heute nach Ruanda und fahren schon früh los. Es kommt eine Panne dazwischen. Die vermeintliche Dieselpanne entpuppt sich als elektrisches Problem. Anscheinend ist der Stecker zum Alternator kaputt. Geflickt auf afrikanisch und es funktioniert! Der Ländi läuft wieder.


Ist noch zu sagen, dass bei den Männern oft einer oder zwei arbeiten und 6 andere schauen zu.

Die Frauen arbeiten hart, tragen Wasser und Lasten, die Männer reden lieber unter einem Baum auf ihren Motorräder oder telefonieren. Hier hat jeder ein Mobiltelefon. Aber es hat auch schwer arbeitende Männer! Kinder helfen beim Wasser tragen. Kleine Kinder, kleine Kanister. Grössere schon schwerere (immer gelbe). Oft tragen sie noch ein Geschwister mit sich. Wasser holen ist die Hauptbeschäftigung in allen afrikanischen Ländern die wir bis jetzt besucht haben. Zum Teil ist es eine braune Brühe.